Ich mache einen Einschub, bevor wir uns weiteren Details der Weihnachtsgeschichte widmen, die nicht oder anders in der Bibel stehen.
Der weitere Verlauf der Weihnachtsgeschichte in Lukas ab 2,8, gibt uns eine Anregung, worauf wir an und in unseren Weihnachtsfeiern den Fokus legen können und was tatsächlich in der Bibel geschrieben steht.
Luk 2,8: Und es waren Hirten in der gleichen Gegend auf dem Felde, die hüteten nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen und die Herrlichkeit des Herrn leuchtete rings um sie her und sie fürchteten sich sehr. (Bis zu diesem Zeitpunkt war die Herrlichkeit Gottes nur im Allerheiligsten und ein Priester ging stellvertretend für das Volk einmal im Jahr für die Vergebung der Sünden hinein mit Blut). Und der Engel sprach zu ihnen «Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch grosse Freude, die allem Volk (nicht nur den Juden) widerfahren wird, denn euch ist heute der Retter geboren in der Stadt Davids. Er ist der angekündigte Messias! Und nehmt zum Zeichen: ihr werdet ein Kind finden in Windeln gewickelt und «auf» einer Futterschale liegend. Und plötzlich war bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die Gott lobten und sprachen (nicht sangen): «Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erde bei den Menschen, allein aus Seiner Gnade». Und als die Engel von ihnen weg zum Himmel gingen, sagten die Hirten zueinander: Wir wollen nach Bethlehem gehen, um zu sehen, was geschehen ist, was uns Gott verkündet hat. Und sie gingen schnell und fanden Maria und Josef und das Kind in der Futterschale liegen. Bei seinem Anblick erzählten sie, was sie über dieses Kind vernommen hatten. Und alle, die die Erzählung der Hirten hörten, waren sehr betroffen. Maria aber bewahrte alles, was geschehen war, und bewegte es in ihrem Herzen. Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen Ihn für das, was sie gehört und gesehen hatten: denn alles war so gewesen, wie es ihnen gesagt worden war.
Die Hirten waren Israeliten, Juden, die als Lehrmaterial in der Schule ein einziges Lehrmittel hatten, womit sie rechnen und schreiben lernten, nämlich die Torah. Sie kannten die Schrift in und auswendig. Sie wussten genau, was gemeint war, als der Engel sagte, heute ist euch der Retter, der Messias geboren. Sie kannten die Prophetien des Messias und dass er in der Stadt David zur Welt kommen würde.
Bibelstellen der Messias Prophetien:
Jes.9 ,5-6 und da wird die Menora zitiert mit den 7 Armen: Weisheit, Rat, Wissen, Geist Gottes, Gottesfurcht, Stärke, Erkenntnis, (der 7 Armige Leuchter des Wunders von Chanukka).
Jes. 11,1-3 ein Spross wird hervorgehen aus dem Stumpf Isais (Vater von David hiess Isai, auch Jesse genannt)
Jer.23,5 da werde ich dem David einen gerechten Spross erwecken.
...der Herr unserer Gerechtigkeit, Jer.33,15,
Röm15,12 die Wurzel Jesses,
Jes7,14-15 Siehe die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären und wird seinen Namen Immanuel nennen..
Die Kirche forcierte also die Ersatztheologie und trieb voran, alles zu vergeistlichen, was im Alten Testament geschrieben war. Konstatin seinerseits wollte sein Reich stabilisieren und seine Untertanen sollten sich nicht bekämpfen. Er bestimmte die Festzeiten, gab den heidnischen Kulturen ihre Götter und Feste wie Sonnwendfeier und den Christen ihren Jesus als Licht und beide Seiten waren zufrieden.
Zeiteinheiten, verschiedene Kalender wie justinianischer- und gregorianischer-Kalender und Sonnenzyklen bei den Heiden und die hebräischen mondbasierten Zeiten und Feste der Israeliten und dass Gott den Jahresanfang von Tischri zu Nisan bestimmte, (zu lesen in Mose als JHWH die Geburtsstunde Seines Volkes am Berg Sinai neu zum Jahresanfang setzte,) taten ihr Eigenes dazu. Das Ergebnis war, die Kirche hatte sich von allem Segen den Gott in Seine Zeiten und Feste eingebettet hatte, entfernt und eigene Festzyklen entwickelt.
Wie kam der Weihnachtsbaum zu Weihnachten und in unsere Stuben? Weil in unseren Breitengraden kein anderer Baum Blätter hatte zu dieser Jahreszeit, im tiefen Winter.
Juden erinnern sich an die Schöpfungsgeschichte und den Sündenfall mit Ästen und Äpfeln, die man daran hängte. Ursprünglich hängte man auch bei uns Äpfel an den Christbaum. Dann wurde es stilistischer und bunter, je weiter weg die Kirche von den jüdischen Bräuchen und deren Bedeutung weg ging. Die Adventszeit geht auf das Chanukkafest zurück und wurde von der Kirche von ursprünglich 8 Wochen auf 4 Wochen reduziert. Chanukka findet als Fest um unser Weihnachtsfest herum, statt. Es ist keins der 7 Feste des Herrn und hat im Plan Gottes mit der Menschheit keinen prophetischen Charakter. Aber es ist das Feiern eines Wunders, das mit dem Leuchter, der Menora zu tun hat und durch Gottes übernatürlichem Eingreifen möglich wurde. Wie wir unschwer feststellen, ist die Wahrheit unter viel Mischmasch begraben worden.
In all den fragwürdigen Traditionen können wir den Fokus auf das legen, was in der Bibel steht. Wir können die Prophetien über den Messias hervorheben und unserer Freude Ausdruck verleihen, wie präzis der Vater im Himmel Seinen Sohn angekündigt hat.
Du und ich haben es in der Hand, welcher Geist in der Adventszeit und Weihnachtszeit in unseren Häusern herrscht. Familienfeste sind an der Tagesordnung und wir wollen und können uns dem nicht entziehen. Es gibt so viele Möglichkeiten, wie wir das "Wesentliche" beleuchten können, auch wenn die tatsächliche Geburt von Yeshua zu einem andern Zeitpunkt stattfand. In Yeshua erfüllt der Vater im Himmel sich den sehnlichen Wunsch, der Menschheit und dem einzelnen Menschen Seine Hand entgegen zu strecken und die Hoffnung auf das ewige Leben, von den richtigen und falschen Handlungen abzukoppeln. ER allein hat die Verantwortung für eine Beziehung mit IHM selber übernommen und in Yeshuas Geburt, die Umsetzung dazu in Gang gesetzt. Die Geschenkeflut, die mit Weihnachten einhergeht, ist ein klitzekleines Zeichen für dieses Geschenk. Wenn deine Geschenke an Weihnachten im Geist Gottes der überschwänglichen Zuneigung zu dir sind, dann können sie nicht gross und teuer genug sein. Ich bin mir durchaus bewusst, dass der «Gschenklirausch» nerven kann und viele steigen aus, zu Recht. Lasst uns aber das Kind nicht mit dem Bad ausschütten, sondern uns vom Hl.Geist leiten lassen. Genau so, wie andere Zeichen, sind auch Geschenke eine sichtbare Herzenshaltung. Was sollten sie ausdrücken: du bist unendlich wertvoll, ...so sehr hat Gott die Welt geliebt....
Ingeborg Heri, Leiterin Aglow Schweiz
