Es ist nichts für schwache Nerven und wird deine ganze Weihnachtstradition auf den Kopf stellen. Überleg dir gut, ob du das lesen willst.
Es ist gar nicht so einfach im weihnachtlichen Kontext die Übersicht zu behalten, wo gehe ich mit und wo nicht. Da ist der Kommerz, der meinem Empfinden nach immer nerviger und aggressiver wird. Wenn ein Fest mehr Konfliktpotential enthält als Freude, es zu feiern, dann behaupte ich, dass etwas gewaltig nicht stimmt. Ein Geist von Streit und Ablehnung, Einsamkeit und Frust, hängt wie ein Damokles Schwert über Weihnachten. Der Advent davor ist nicht davon verschont, ist aber mit viel weniger Erwartungen behaftet.
Wenn also Weihnachten ein missbrauchtes Fest ist, wenn Weihnachten zur Belastung wird, dann kommt Wahrheit grosse Bedeutung zu.
Wenn und falls wir alles so belassen wie es ist, bleibt es schmerzhaft und unbefriedigend, wie es ist.
Suchen wir die Wahrheit, bleibt nichts wie es ist und schmerzhaft wird es auch, für den Moment jedenfalls. Für die Zukunft allerdings gibt es Hoffnung. Im Lichte der Wahrheit und im Unvermögen mit Traditionen, und ohne einfach mir nichts dir nichts mit allem brechen zu müssen, könnten wir trotzdem die Wahrheit suchen und im Hinterkopf behalten und Weihnachten auf eine neue Art betrachten und beginnen, den versteckten Antisemitismus zu eliminieren. Es würde als Nebeneffekt unsere persönliche Haltung auf den Prüfstand der Bibel erheben und die Chance erhöhen, Gebundenheiten zu entdecken und loszulassen.
Ich möchte uns alle in einen mehrteiligen Prozess hineinnehmen und unvoreingenommen anschauen, wie wir diese Weihnachten feiern und was davon biblisch belegt ist. Du und ich haben jetzt Zeit den Schock zu verdauen und unsere Seele zu beruhigen. Auch wenn wir unsere Traditionen nicht ausblenden können, wird doch die Wahrheit uns freisetzen von emotionalem Druck, der an Weihnachten oft künstlich aufgebaut wird.
Ich beginne mit verstecktem Antisemitismus. Gerade passiert ähnliches in der Propalästinenserbewegung, wo skandiert wird vom «The River to the Sea», wo viele keine Ahnung haben, wofür das steht. Wir stellen in unsere Stuben Krippen auf, wo Ochse und Esel dazu gehören. Lies nach, was es mit Krippe, Ochse und Esel auf sich hat.
Die Kirchengeschichte hat eine unrühmliche Vergangenheit mit den Juden, die kurze Zeit nach der Apostelgeschichte schleichend begann. Einige der grossen Kirchenführer stellten sich offen feindlich gegen die Juden und begannen ihren Hass systematisch schriftlich niederzuschreiben. Man denunzierte die Juden öffentlich und versteckt. Die Kirche nahm Jes.1,1-3 und verwendete diese Stelle, nach ihrer eigenen Interpretation, als Beweis, Gott habe Sein Volk verstossen. Die Kirche etablierte mit aller Kraft die Ersatztheologie. Lies Jes.1,1-3! Hier kommt ein Rind und ein Esel vor. Um ihnen, den Juden, das immer wieder unter die Nase zu reiben und sie richtig zu ärgern, hat man in die Geburtsgeschichte Jesu, diese Passage Ochse und Esel dazu genommen. Du wirst nirgends im N.T. im Zusammenhang der Geburt Jesu, etwas von Ochse und Esel lesen. Also lasst uns diese Diffamierung unserer jüdischen Brüdern und Schwestern nicht mehr mitmachen. Für jede jüdische Seele ist das ein Anstoss. «Prüfet alles», steht als Jahreslosung für 2025. Wir werden zusammen weiter entdecken, dass dieser Ochse und diese Eselsgeschichte nicht das einzige ist, das du in der Geburtsgeschichte Jesu nicht finden wirst. Durch den Bezug von Ochse und Esel kam Luther später, in Ermangelung irgendeiner Vorstellung von jüdischer Lebensweise, zu den Schlüssen, die er durch die ganz eigene Kulturbrille zog. Durch seinen Hass auf die Juden und die schon ewige Zeiten vorher verlassene ursprüngliche Zeitachse durch die Kirche, übersetzte Luther das Wort Schale, Futterschale in Krippe und Katalyma (Obergemach, Raum), in Herberge, damit Ochs und Esel ihren Platz hatten. Katalyma ist derselbe Begriff, der verwendet wird in Luk22,11 u Mark 14,14 für Obergemach. Ein Ort an dem man alles für die Reise nötige Gepäck ablegen konnte.
Wenn wir den Plan Gottes verstehen wollen, die 1000 Wunder der Bestätigung von Zeiten, Zeitachsen und Zeitpunkten, die der Herr uns geschenkt hat, damit wir überprüfen können, was ER vorausgesagt hat, was ER gerade tut und was noch folgt, müssen wir den Mut haben, uns anzusehen, was in der Bibel steht und was nur Tradition ist, die auf Hass aufgebaut ist. Zu Israel und dem jüdischen Volk stehen, heisst auch, den Antisemitismus aus den Anfängen zu eliminieren.
Du und ich leisten einen Beitrag, wenn wir die historisch belegten Fakten nicht nur kennen, sondern diejenigen im Zusammenhang weitergeben, die die Absicht des Vaters im Himmel aufnehmen und diejenigen, die Seinen Sohn als den vorangekündigten Messias bestätigen, und zwar von Geburt an.
Wir wollen aber auch nicht das Kind mit dem Bad ausschütten. So lasst uns weise sein und gleichzeitig kreativ, die Wahrheit in dieses Fest einzuführen.
In Lukas lesen wir von der Geburt Jesu. Was steht da wirklich? Hilfreich ist, wenn wir Zeitachsen und Architektur von damals miteinbeziehen. Luther hat viel Gutes in die abgedriftete Kirchen-Religion hineingebracht, aber seine Annahmen, ohne Einbezug des Religiösen Kalenders und den Festen des Herrn und wie sie gefeiert wurden, liessen ihn von seiner Brille und seiner Kultur her übersetzen. Es gibt aber überall Fussnoten, die in eine andere Richtung weisen.
Der Geburtsort Jesu ist die Stadt Bethlehem. Sie liegt im Einzugsbereich von Jerusalem. Viele Häuser hatten sogenannte Einlegerräume auf dem Dach, die sie an die vielen Besucher vermieteten, die nach Jerusalem kamen, um die Feste des Herrn, die im Tempel stattfanden, zu feiern. Die waren klein. In Lukas 2,7 steht: «und wickelte Ihn in Windeln und legte Ihn in eine Krippe». In der Fussnote steht «hinauf»: ..»und legte ihn hinauf in eine Futterschale». Wenn du von einem Stall ausgehst, wie Luther, mit Ochs- und Eselbosheit im Kopf, macht das «hinauf» keinen Sinn. Betrachtet man es aber von einem Obergemach-Raum «Katalyma», ergibt es einen anderen Sinn. Hinauflegen, weil im Raum kein Platz war. Die Schale, Futterschale, eher eine hölzerne Wiege, die man aus Platzmangel an die Decke hängte. (Dazu kommt, dass Josef Schreiner war von Beruf). Wenn aber einmal begonnen wurde, Übersetzungsdetails auszulassen oder nur in eine Richtung zu pressen, nimmt der Rest auch die vorgefasste Meinung auf. Zu Luthers Zeiten war die Kirche schon ganz weg von allem, was jüdisch und den Festen des Herrn war. Und so wurden die Bilder von Stall, Tieren und Krippe kreiert. Die Krippenspiele sind auf Mitleid aufgebaut, dass Maria u Josef keinen Platz fanden. Das greift zu kurz und entspricht nicht dem, was in Lukas steht.
Gottes Anliegen ist, Seinen Sohn zu bestätigen und es zu ermöglichen, dass nachfolgende Generationen das erkennen können.
Kommen wir zu der Verordnung des Kaisers Augustus und Luthers Brille dazu. Wenn wir bei der Wahrheit bleiben wollen, ist zwar das Ergebnis des Folgenden das Gleiche, aber unter anderen Vorzeichen.
Kaiser Augustus Verordnung war, wie wir festgestellt haben, nicht der Grund für diesen Teil des Satzes "weil kein Platz war". Das haben wir geklärt. Was hat nun der Kaiser angeordnet? Es ging um Vermögenssteuer, nicht um Einkommenssteuer. Es waren also gar nicht alle, (das ganze röm. Reich) unterwegs. Nur diejenigen die Anteil- oder Vermögen oder Miterben waren. Dr. Arnold Fruchtenbaum erwähnt in diesem Vermögenszusammenhang noch die Tauben, die Maria und Josef für Jesus opferten, die davon zeugen, dass kein Reichtum vorhanden war. Mitunter kann dieser Umstand Luther und andere dazu bestärkt haben ihre These zu etablieren. Aber Miterbe sein heisst nicht, dass man diesen Anteil- oder Grundbesitz in Cash hat. Luther folgerte einfach, weil es heisst, dass kein Platz war, war es wegen der Verordnung des Kaisers. Dass Lukas den Kaiser und die Zeit erwähnt, erleichtert die geschichtliche Authentizität. Die Berechnungen von Elisabeths Schwangerschaft und Zacharias Dienst, lassen vermuten, dass Jesus in der Zeit von Sukkot, dem Laubhüttenfest geboren wurde. Auch die Tatsache, dass die Hirten mit ihren Schafen noch draussen übernachteten spricht für diese Zeit.
Es gab in Bethlehem, wie in den meisten kleineren und grösseren Städten, auch jeweils einen Raum, wo Reisende gratis übernachten konnten, aber auch eher mit beengten Platzverhältnissen.
Was wir also in Lukas 2,6 wirklich lesen, ist, dass Jesus hinaufgelegt wurde, weil im Zimmer kein Platz war.
Wir kommen zu den «heiligen drei Königen». Es ist eine interessante eigene Geschichte und hier nur am Rande erwähnt.
Mit Luk.2,6 «als sie dort waren, wurden ihre Tage erfüllt», wird eine «Dauer» angesprochen und als die Weisen (Wissenschaftler der Astronomie) bei Herodes dem König eintrafen, war Jesus ca. 2 Jahre alt. Deshalb auch der Tod aller Babys bis 2 Jahre, den Herodes befahl, als er mit den Weisen gesprochen hatte. Es war also offensichtlich kein Kurzaufenthalt von Maria und Josef. Es deutet zusammen mit des Kaisers Verordnung der Vermögenssteuer, auch darauf, dass Josef und Maria bei Verwandten wohnten, wo sie einen gewissen Mitanteil oder Erbe an dessen Sippeneigentum hatten.
Es geht nicht darum, zu schmälern, dass Jesus Seine Herrlichkeit ablegte, um Mensch zu werden. Aber Mitleid erheischen mit Unwahrheiten, dient der Sache nicht! Ich denke sogar, dass so viel Streit, statt Fest und Feiern, Weihnachten begleitet, weil es so antisemitisch geprägt ist. Aber das ist nur meine Meinung. All die kleinen Details, die da sind von und über die jüdische Lebensweise, wenn wir die ausser Acht lassen, verhindern wir im Endeffekt, dass der Schatten - die Prophetien des A.T., sich mit dem neuen Testament gegenseitig bestätigen. Es gibt Details, die sind von grosser Tragweite wie Ochs und Esel und es gibt Details, die sind nicht von so grosser Tragweite. Aber Wahrheit bleibt Wahrheit.
Fortsetzung folgt...
Ingeborg Heri, Leiterin Aglow Schweiz
